Industriestrasse_FAQ

Antworten zu häufig
gestellten
Fragen

Wem gehört das Areal? Was ist genau in der «Metalli» geplant? Welche Zeitzeugen aus der reichen Industriegeschichte bleiben dabei erhalten? Hier finden Sie Antworten zu Fragen, die sich häufig bei der Planung eines neuen Quartiers stellen.

Die Entwicklung des Wydenecks ermöglicht die Transformation eines Industrieareals, welches am Ende seines Nutzungszyklus angekommen ist. Grosse Bereiche werden entsiegelt, d.h. aus Betonflächen wird Grünraum – mehr als ein Drittel des Wydenecks besteht künftig aus Grün- und Freiräumen! Im neuen Quartier entstehen Wohnraum, Gewerbeflächen und Angebote für Kultur und Freizeit. Diese Entwicklung erfolgt schrittweise, unter Einbezug der Bevölkerung und mit Erhalt wichtiger Zeitzeugen aus der langen Industriegeschichte des Areals, wie zum Bespiel der alten Presswerkhalle.

Derzeit wird die Teilzonenplanrevision erarbeitet, welche die künftige Bebauung definiert. Dabei ist die Gemeinde federführend und bezieht HIAG und den Kanton Solothurn ein. Sobald das neue Reglement rechtskräftig ist, kann mit der konkreten Planung der ersten Etappe begonnen werden.

Die Transformation des Areals erfolgt in Etappen über die nächsten 15 bis 20 Jahre. Die erste Bauetappe, ganz im Süden, soll gemeinsam mit der neuen S-Bahn-Haltestelle «Dornach Apfelsee» eingeweiht werden. Die übrigen Bereiche werden weiterhin durch Übergangsnutzungen belebt.

Eigentümerin des Areals ist die auf Arealentwicklung spezialisierte HIAG. Das Unternehmen ist schweizweit aktiv und entwickelt langfristige Nutzungskonzepte für ihre Transformationsareale. Ein grosses Bestandsportfolio sichert diese Projekte ab.

Etwa die Hälfte des Areals wird von Swissmetall genutzt. Seit 2020 wurde eine Reihe von Gebäuden für Übergangsnutzungen in Stand gesetzt, sodass heute etwa 50 Mieter:innen auf dem Areal aktiv sind. Neben Handwerksbetrieben und produzierenden KMUs, finden sich etwa Auto- und Motorradmechaniker:innen, Werkstätten und Ateliers, die Fat Inn Bar und die wydeKANTINE, die Tagesschule Dornach und die Streetsoccerhalle von Surprise.

Das Richtprojekt, welches auf der Test- und darauffolgenden Masterplanung mit der Gemeinde Dornach, dem Kanton Solothurn und der Öffentlichkeit basiert, sieht nach Abschluss der Entwicklung in etwa 15 bis 20 Jahren Wohnraum für rund 1800 Personen im Wydeneck-Quartier vor. Zudem können gewerbliche und dienstleistungsorientierte Arbeitsplätze für rund 500 Beschäftigte entstehen.

Von Miete über Stockwerkeigentum bis Altersresidenz oder innovative Wohnformen: Im Wydeneck ist ein breiter Angebotsmix für alle Generationen und Budgets geplant. In der Projektierung der Baufelder werden die Profile und Zielgruppen jeweils geschärft, um im Wydeneck spannende Angebote zu schaffen.

Gewerbeflächen kommen im Wydeneck als «Quartier der kurzen Wege» eine grosse Bedeutung zu. Die meisten Baufelder entlang der Gleise werden gewerblich geprägt sein und bieten viel Platz für kleine und grosse Firmen, die sich langfristig entwickeln können.

Wenn alle Bauetappen realisiert sind, stehen im Wydeneck bis zu 35 000 m2 Arbeitsfläche für Gewerbe, Produktion, Handwerk, Dienstleistungen und Büros zur Verfügung. Auch für Gastronomie, Läden, Kreativateliers und Kulturschaffende gibt es dabei Raum, um das Quartier mit allen Angeboten zu versorgen.

Der Birsraum soll ein attraktiver Naherholungsort für Anwohner:innen und Bevölkerung werden. Im Rahmen der Renaturierung werden somit öffentliche Räume für Freizeit und Erholung geschaffen werden, wie auch halböffentliche Bereiche für Anwohner:innen und geschützte Bereiche für die Natur. Bereits heute ermöglicht ein neuer Eingang beim Birsufer, dass Fussgänger:innen das Areal direkt durchqueren können.

Nachhaltigkeit wird im Entwicklungsprozess in vielen Dimensionen berücksichtigt. Das Areal bietet die Chance für eine raumplanerisch gewollte und notwendige innere Verdichtung an einem sehr gut erschlossener Ort im bestehenden Siedlungsraum. Im Zuge der Umnutzung des ehemaligen Industrieareals erfahren die Naturräume eine Aufwertung und es entsteht ein lebenswerter neuer Ortsteil mit Wohnen, Gewerbe und Angeboten für Kultur und Freizeit als «Quartier der kurzen Wege». Dazu gehören auch die nachhaltige Energieversorgung und ein Mobilitätskonzept, welches die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Langsamverkehr fördert. Die Entsiegelung, Begrünung und die Ausbildung von sickerfähigen Böden und Retentionsflächen sind wichtige Beiträge zur Klimaadaption. Das Wydeneck wird Raum für vielfältige Lebensformen bieten und bezieht bei der Entwicklung die lokale Bevölkerung ein.

Zentraler Baustein der Mobilität im Wydeneck ist die neue S-Bahn-Haltestelle «Dornach Apfelsee». Die geplante Entwicklung und das Mobilitätskonzept sind darauf ausgerichtet, diese möglichst attraktiv einzubinden. So plant die Gemeinde, auch das Ortsbusnetz daran anzupassen.

Die Anbindung für den motorisierten Individualverkehr erfolgt über die neue Industriestrasse, welche an die Weidenstrasse anschliesst. Alle Varianten der neuen Birsquerung sind mit der Entwicklung des Wydenecks kompatibel. Die Feinerschliessung erfolgt über einen Bügel, sodass grosse Bereiche des Quartiers autofrei sind.

Der Langsamverkehr profitiert mit der neuen Velovorzugsroute und der geplanten Quartierverbindung zum Apfelsee von ausgezeichneten Rahmenbedingungen. Hinzu kommen innovative Mobilitätsangebote wie Car-Sharing, Bike-Sharing oder Abholstationen für Lieferungen.

Das Mobilitätskonzept baut in erster Linie auf der Erschliessung durch die neue S-Bahn-Station «Dornach Apfelsee» auf.

Die neue Birsquerung hat – unabhängig von der genauen Lage – grosse Auswirkungen auf die Standortattraktivität für gewerbliche Nutzungen im Sinne eines «Quartiers der kurzen Wege». Nur mit einer guten Strassenanbindung können grössere Gewerbeflächen erfolgreich vermarktet werden und wertschöpfungsintensive Unternehmen angesiedelt werden.

Die neue Birsquerung ermöglicht zudem eine bessere Lenkung des Verkehrs, auch von Aesch und vom Quartier Apfelsee aus. Für den Schwerverkehr würde sogar ein Fahrverbot für Dornachbrugg möglich.

Die neue S-Bahn-Station ermöglicht es, dass künftig die Bewohner:innen und Arbeitnehmenden grösstenteils den öffentlichen Verkehr nutzen werden. Eine attraktive städtebauliche Einbindung und gute Verknüpfungen zu den umliegenden Quartieren und dem Busnetz machen die Haltestelle zur Drehscheibe, welche das lokale Strassennetz entlasten kann.

Bereits im Rahmen der Masterplanung fanden 2018 zwei Beteiligungsveranstaltungen unter dem Titel «Metalli-Labor» statt, welche das Richtprojekt massgeblich geprägt haben. Ein weiterer Mitwirkungsanlass informierte 2022 über den Fortschritt der Arbeiten. Gemeinde und Kanton wurden in alle Verfahrensschritte einbezogen und sind federführend bei der Teilzonenplanrevision, welche die rechtlichen Grundlagen für die künftige Bebauung erstellt. In deren Rahmen wird die Gemeinde zur formellen Mitwirkung einladen. Dornacher:innen können Rückmeldungen zur geplanten Arealentwicklung geben.

Bereits 2018 wurden im Masterplan gemeinsam mit der kantonalen Denkmalpflege eine Reihe von Gebäuden identifiziert, welche als erhaltenswert eingestuft werden sollen. Neben deren Wert als Zeitzeugen wurde dabei besonderes Augenmerk auf die künftige Nutzbarkeit gelegt. Die entsprechenden Gebäude sind im Richtprojekt festgehalten, darunter das Presswerk und die drei Gebäude am Drehscheibenplatz.

Die tatsächliche Machbarkeit wird in den konkreten Projekten vertieft untersucht.

In der Test- und darauffolgenden Masterplanung wurde die Höhenentwicklung untersucht und entsprechend im Richtprojekt abgebildet. Im neuen Teilzonenplan ist die Möglichkeit von max. fünf «Hochpunkten» vorgesehen. Diese sind an einen Gestaltungsplan geknüpft und in der maximal zulässigen Höhe abgestuft. Durch die klare Verortung im Plan ist sichergestellt, dass diese nicht zu nahe beieinander stehen können.

Die Schulraumplanung erfolgt durch die Gemeinde. Bei Bedarf kann eine Ansiedlung auf dem Areal geprüft werden.

Aufgrund der langen industriellen Nutzung sind Bodenbelastungen vorhanden, welche sich je nach Standort auf dem Areal stark unterscheiden. Entsprechend wird für jede Bauetappe ein Sanierungskonzept erarbeitet, damit entsprechende Massnahmen umgesetzt werden können. Alle Massnahmen werden von ausgewiesenen Expert:innen begleitet und müssen kantonal bewilligt und abgenommen werden.